Hallo ihr,
ich versuch es jetzt das dritte mal mit einem Text, bin mir nicht ganz sicher ob meine Angelegenheit hier hin gehört.
Dazu muss ich sagen, dass ich mich nie in einem Forum derart umgesehen habe. Nichts desto trotz, werde ich es jetzt nochmal versuchen
Mein Freund hatte 2016 einen Schlaganfall, er war da 26. Er hatte eine Halbseitenlähmung und ein betroffenes Sprachzentrum /
Aphasie also.
Wir haben das alles in Deutschland behandelt und das war auch gut so, denn in seinem Land /Italien, gab es keine Stroke Unit usw.
Die Intensivphase und die Reha hat alles ungefähr 8 Monate gedauert, bis er dann wieder gehen, sprechen konnte. Heute ist er aufjedenfall noch in Therapie was den körperlichen Aspekt betrifft und alles sprachliche holt er irgendwie durch kommunikation in der umgebung nach. Das Lesen und schreiben verweigert er bzw. umgeht es wenn es ihm möglich ist. (lieber telefonieren anstatt eine Sms oder "lies bitte vor".
Wir kannten uns vor dem Vorfall ungefähr ein Jahr, aber auch noch nicht richtig, dann das. Jetzt ist die Beziehung irgendwie so komisch geworden. Ich bin oft weil ich fast die ganzen 8 Monate eigentlich die Aufgaben der Mutter übernommen habe in der Rolle der "Pflege, Betreuungskraft". Meine Anliegen sind so groß, dass ich angefangen habe nach dem "Rechten zu sehen" . Er raucht nach wie vor, Zigaretten Drogen, er trinkt täglich ein Bier, er treibt weniger Sport, er motiviert sich wenig für das allgmeine Leben. So.. jetzt komm ich daher mit meinem "Lifestyle". Ich habe aufgehört zu rauchen, versuche mich in mehr Sport Schwimmen etc. möglichst gute Ernährung und viel Reisen.. und irgendwie merke ich das die Beziehung total zerstört ist.
Wir sprechen viel zu oft über das Thema " was wäre besser, das wäre besser, warum machst du denn nicht so, wieso bist du nur so dagegen, warum hast du keine motivation, kann ich dir helfen, möchtest du vielleicht, wollen wir mal das machen...." Es fühlt sich so an, als wäre ich in der Dauermotivation um ihn gerade zu biegen weil cih der meinung bin das er noch mehr machen könnte, nicht um ihn zu überfordern ganz im gegenteil sondern ihm zu zeigen das es machbar ist um dann nicht antworten zu erahlten wie " ich kann nicht lesen" "ich kann nicht schwimmen".
Um das ganze jetzt nicht noch weiter auszudehnen,
ich benötige irgendwie eine Hilfe dafür um zu verstehen,
ob das was ich mache normal ist wenn man ein angehöriger ist oder das was er macht normal ist wenn man einen schlagafnall hatte und überhaupt wie kommt man aus dieser rolle der beobachtung und verbesserung wieder heruas? wie kann ich lernen alles so zu akzeptieren obwohl es eigentlich gar nicht meinen Vorstellungen entspricht, weil schließlich habe ich auch Ängste das erneut was sein kann, die er ja wohl nicht hat.
Er ist für mich so ausgebremst und stur und sagt jetzt das ich nur über die krankheit rede und das mag schon sein, dass ich viel damit in verbindung bringe, aber ich bemühe mich auch in " Seine gesundheit ich kann dann nix ändern" oder gemeinsames Unternehmen und irgendwas erzählen vom leben also ich rede nicht dauernd täglich ununterbrochen über das Thema - soviel merke icch schon noch
Vielleicht kann einer von euch ja irgendwas dazu sagen,
ich bin mittlerweile so durcheinander, dass ich die Beziehung beendet habe damit er sein leben leben kann ohne mich anstrengenden Menschen..
Danke euch für euere Antworten...
Herzliche Grüße